Frauen machen das Licht an

Auch vor der Ludgeruskirche versammelten sich Frauen, um sich an der Aktion zu beteiligen und so gegen Missstände zu protestieren. Mit Postkarten soll die Aktion unterstützt werden. Foto: Christiane Husmann

Die Frauengemeinschaften aus Albersloh und Sendenhorst haben sich an der bundesweiten KFD-Aktion „Macht Licht An“ beteiligt, mit der auf die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche hingewiesen und die innere Erneuerung der Kirche gefordert wird. Pünktlich mit dem sechsten Glockenschlag der Turmuhr gingen am Mittwochabend Taschenlampen an, deren heller Lichtschein eine Tür der Pfarrkirche St. Ludgerus beleuchtete. Auch in Albersloh nahmen Frauen an der bundesweiten Aktion „Macht Licht An“ der KFD teil, mit der auf die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche hingewiesen und die innere Erneuerung der Kirche gefordert wird.

„Mit dieser Aktion wollen wir Licht ins Dunkel bringen“, sind sich die Frauen einig, die am Abend zur Ludgeruskirche gekommen sind. Gerne und mit Überzeugung sind sie der Aufforderung des KFD-Bundesverbands gefolgt, ein Zeichen gegen die Missstände in der katholischen Kirche zu setzen. In einem Rundbrief hatte der Bundesverband geschrieben: „Die Ergebnisse der Missbrauchsstudie, die die Deutsche Bischofskonferenz in Auftrag gegeben und im September veröffentlicht hat, haben bei vielen von uns Entsetzen und tiefe Betroffenheit ausgelöst.“ Das Vertrauen in die Kirche sei durch den Missbrauchsskandal vielerorts erschüttert. „Mit unserer bundesweiten Aktion ,Macht Licht An“ fordern wir die deutschen Bischöfe auf, Licht in das Dunkel der Missbrauchsfälle zu bringen, verkrustete Machtstrukturen abzuschaffen, unabhängige Missbrauchsbeauftragte einzusetzen und die kirchliche Sexualmoral zu verändern“, heißt es in dem Schreiben weiter.

„Wir finden die Aktion gut und wichtig“, sagen die Frauen, die von Mechthild Ahlers und Edith Pufahl vom KFD-Vorstand begrüßt wurden. „Mit dem Glockenschlag um 18 Uhr wissen wir uns in großer schwesterlicher Solidarität im Gebet mit vielen KFD-Frauen verbunden, die sich jetzt an vielen verschiedenen Orten in ganz Deutschland zur Klage und zum Gebet versammeln“, verlas Mechthild Ahlers aus der Klage-Andacht. Alle Geschichten vom Missbrauch seien Geschichten vom Verschweigen – dem Schweigen der Opfer, die Gewalt erleben, dem Schweigen der Täter, die ihr Tun verharmlosen oder rechtfertigen. Gemeinsam machten die Frauen deutlich: „Wir glauben an eine Kirche, die als Gemeinschaft die Kraft zur Erneuerung und zu grundlegenden Reformschritten hat.“

Nachdem die Frauen im Inneren der unbeleuchteten Kirche Mahnlichter angezündet hatten, machte Edith Pufahl auf eine Postkartenaktion des Bundesverbandes der KFD aufmerksam, mit der man die Forderungen der Frauen unterstützen kann. Die Postkarten liegen in den Kirchen aus und können bis zum 31. Dezember an die Bundesgeschäftsstelle der KFD geschickt werden. Dort werden sie gesammelt und der Deutschen Bischofskonferenz zur Frühjahrsversammlung überreicht.

Auch die KFD St. Martin beteiligte sich in Sendenhorst an der Aktion.